«Schiess, Christoph!», «Achtung hinten, Katharina!», «Abgä, Marcel!» oder «Toller Schuss, Annina!», tönte es jüngst in der Sporthalle Schützenmatte in Burgdorf. Dort nämlich waren
bereits zum dritten Mal in diesem Winterquartal die U21-Unihockeyaner von Burgdorf mit etwa zwölf Mitgliedern der Procap-Behindertensportgruppe eifrig am «Mätschle».
Die Idee zu dieser sportlich-freundschaftlichen Begegnung stammte von der Burgdorfer U21-Unihockeymannschaft unter Trainer Adrian Grundbacher. Die jungen Sportler stiessen mit ihrem
Anliegen bei Sandra Aebi, Behindertensportleiterin von Procap Sport Burgdorf und Behindertenbetreuerin im Karolinenheim Rumendingen der Gruppe AWG 2 in Wynigen, auf offene Ohren.
Sportliches Kräftemessen
In bunt gemischten Gruppen nahmen die sportbegeisterten U21-Unihockeyspieler und die Procap-Sportler/innen das Spielfeld in Beschlag. Nach der gegenseitigen Begrüssung und einem
kurzen Warm-up ging es dann richtig los. Mit vollem Einsatz und spürbarer Freude waren die Sportler/innen bei der Sache, probierten einander auszutricksen und genossen das ungewohnte
sportliche Kräftemessen. U21-Trainer Adrian Grundbacher agierte als Schiedsrichter, wobei das Einhalten der sportlichen Regeln für alle gleichermassen ein Muss war.
Herausforderung und Chance zugleich
«Diese Begegnungen zwischen behinderten und nichtbehinderten Sportlern ist für alle Beteiligten Herausforderung und Chance für Begegnungen gleichermassen», war von Sandra Aebi zu
erfahren. Besonders freute sie sich, dass die neu geknüpften Freundschaften hier zum Tragen kamen. Noch etwas ausser Puste genoss sie eine kurze Pause auf der Spielerbank, bevor sie
sich wieder ins Getümmel auf dem Spielfeld stürzte.
«Auch wir Unihockeyaner geniessen diese spezielle Matcherfahrung», bestätigte U21-Junior Martin, wobei die Zweikämpfe mit ihren Gästen natürlich etwas sanfter und rücksichtsvoller seien als der sonstige Umgang untereinander. «Aber wir schenken uns trotzdem nichts», verriet er schmunzelnd, denn einige Procap-Sportler/innen seien nämlich ebenfalls überaus begabt im Umgang mit dem Ball.
Dazwischen füllte Huronengebrüll die Turnhalle: René hatte für die «Gelben» ein Tor geschossen und wurde von seiner Mannschaft lautstark gefeiert. Aber auch «Goalmeister» Otto war voll in seinem Element. Übrigens: Die «gelbe» Mannschaft verlor gegen die «Blauen» mit 4:7 Toren. Aber Sieger nach 90 Minuten waren sowieso alle, die in diesem abwechslungsreichen, actiongeladenen und schweisstreibenden Match mitgespielt hatten!